"Stelen" sind entstanden aus der Auseinandersetzung mit dem Thema "Zerbrechliche Landschaften". Sie bestehen aus in Metallrahmen gefassten zweiseitigen Motiven.
Große Motive sind nicht aus einem Stück herstellbar. Dies ist dem Material Porzellan und dem Brennprozess geschuldet. Deshalb werden Stelen, wie auch die großen Wandbilder des Öfteren als großes Motiv entworfen und dann in Teilstücken hergestellt. Farben und Strukturen müssen dabei möglichst exakt ineinander übergehen, um das Ausgangsmotiv überzeugend darzustellen .
Die Herstellung der Teilstücke ist gestalterisch, handwerklich und brenntechnisch sehr anspruchsvoll, da erst der Brennprozess die in die Porzellanmasse eingearbeiteten Oxide farblich endgültig ausentwickelt, sichtbar macht und die Strukturen durch den massiven Feuchtigkeitsentzug um ein Fünftel verkleinert und verformt.
Die Stele "Terra Bavariae" entstand im Zusammenhang mit der "Werkschau im Pflegschloss Schrobenhausen". Die Spargel- und Kornfelder mit den spezifischen Landschaftsformationen und Lichtverhältnissen, die ich zu dieser Zeit erlebte, inspirierten diese Arbeit. "Terra Bavariae" ist die mittelalterliche Bezeichnung dieses Landstrichs, der die Wittelsbacher Eroberungen im 15. Jhdt. als Wittelsbacher Land definiert.
Die Stele "Terra bianca Gaoling" erinnert daran, dass - Erde aus Gao-Ling - eingedeutscht Kaolin - die älteste bekannte Fundstelle von weißer Porzellanerde ist, mit der Chinesen ihr Porzellan herstellten.
Das Motiv ist auch aus diesem Grund aus ungefärbter reiner Porzellanerde entstanden. Ästhetisch zielt die Arbeit darauf ab, den Einfluss von Lichtverhältnissen und Standort des Betrachters auf mosaikartig ineinander übergehende Strukturformationen sichtbar zu machen.